Wer in er letzten Zeit am Hof vorbeikam, wird es gemerkt haben – mit dem Baulärm, aber auch mit der Ruhe ist es vorbei – das Leben ist auf den Kracherhof zurückgekehrt. Pünktlich zum Ulrichsfest ist der Kracherhof wieder komplett bewohnt. Die letzten Bewohner*innen kamen im Juni 2024 hinzu und zogen in das im historischen Stil renovierte Bauernhaus.
In den zehn Wohneinheiten leben nun insgesamt 26 Bewohner*innen, elf davon sind Kinder. 
Die Kracherhof-Kinder haben sich in kürzester Zeit das Gelände und mit der temporären Sackgasse auch die Straße erobert. Und obwohl ein Umzug eine große Veränderung mit sich bringt, sind alle gut angekommen, fühlen sich wohl und leben sich ein.
Die gemischte Bewohnergruppe mit Menschen in den verschiedensten Lebensphasen ist in kurzer Zeit zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen und wächst organisch in die verschiedenen Aufgaben, die auf dem Hof bewältigt werden wollen. 
So hilft jeder nach eigenen Kräften und Fähigkeiten und bringt diese regelmäßig ins tägliche Leben auf dem Hof ein – frei nach dem Motto: „Jeder kann, keiner muss“, ist es allen Bewohner*innen freigestellt, wann, wie und in welchem Rahmen sie aktiv sind.
Diese Herangehensweise lässt sich auf den Alltag problemlos übertragen. Die Bewohner*innen stehen sich wortwörtlich mit Rat und Tat zur Seite. Sei es mit täglichem Austausch und Rat, gemeinsamen Essen und Projekten oder einfachen Dingen, wie dem Teilen und Leihen von Werkzeugen oder dem Aushelfen mit einem Stück Butter.
So haben sich in kurzer Zeit kleine Aufgabengebiete und Arbeitsgruppen herausgebildet. Diese kümmern sich verantwortlich um Aufgaben wie die Gartengestaltung, administrative Aufgaben, Gestaltung und Pflege des Hofs oder den Bau eines Fahrradschuppens. 

Auch die Entscheidungsfindung und die Organisation der genossenschaftlichen Aufgaben funktionieren in der bestehenden Gruppe sehr gut. Die verschiedenen Sichtweisen und die unterschiedlichen Lebenserfahrungen bieten ein großes Potenzial für Diskussion, Austausch und Wachstum.

 

  
 
Fotos: ©Ida Hillebrecht, 2024